Comes cordis

Lagotto Romagnolo Zuchtstätte

Wir sind guter Hoffnung...

Am 16.03.2019 startete ich mit der hochläufigen Umbria Richtung Dortmund, Wetter. Nocheinmal wollte ich versuchen Umbria mit Comes cordis TAPPO zu verpaaren. Vor einem halben Jahr war das nicht gelungen, weil Tappo zwar interessiert war, aber es auch nach drei Tagen und unermüdlicher Aufforderungen von Seiten der Hündin nicht zu einem Deckakt kam. Da ich der Meinung bin, dass die Natur meistens Recht hat und man schlichtweg nicht ergründen kann, warum und wieso Tappo die Umbria nun nicht gedeckt hatte, ließen wir es einfach dabei und Umbria wurde nicht belegt. Nun war ein gutes halbes Jahr rum und Umbria wieder läufig. Jedoch zeigte sich dasselbe Bild wie zuvor. Beim ersten Besuch freute sich Tappo sehr über den Besuch von Umbria und machte ein paar Deckversuche. Bei einem dieser Versuche war er kurz , für Sekunden, „am Ziel“ jedoch kam es nicht zum sog. Hängen. Während der nächsten zwei Tage steigerte sich Umbrias Duldungsverhalten regelrecht zu einer Belästigung für Tappo. Tappos Interesse nahm aber eher ab als zu. So gaben wir das Unterfangen schließlich auf.
Jedoch „tickt für Umbria die Uhr“. Sie hatte gerade ihren siebten Geburtstag. Ende der Zuchtperiode ist an ihrem achten Geburtstag. D.h. wir haben nur noch diese Läufigkeit, kommt es auch jetzt wieder nicht zu einem Wurf, dann nur noch einen Versuch, wieder ein halbes Jahr später…
Da Umbria topfit und gesund ist, würden wir natürlich lieber jetzt noch einen Wurf mit ihr versuchen und nicht einfach wieder unbelegt lassen. Umbria war nach wie vor sehr deckbereit und ich war sicher, dass unser Othello (übrigens ein Halbruder von Tappo, beide haben „Comes cordis Fortuna“ zur Mutter) sie sofort decken würde. Da nach drei Tagen Deckbereitschaft an den „besten Tagen“ Eile geboten ist, nahm ich schon während der Heimfahrt Kontakt mit der Zuchtleitung und dem Vorstand des LRWD´s auf und besprach, zu Hause mit Othello zu decken, sollte daraus ein Wurf entstehen, mit alle Welpen einen DNA-Test, zur Feststellung der Vaterschaft, durchzuführen. Zu Hause angekommen, wurde gleich alles schriftlich dingfest gemacht- Antrag, Genehmigung und schließlich die Umbria zum Othello gefahren….
Kaum war ich mit der Hündin im Flur präsentierte sich Umbria ihrem zweiten Rüden und der fackelte nicht lange, sodass es direkt hinter der Eingangstür zum Deckakt kam. Sogar innerhalb der nächsten drei Tage, bis zum 21.03., kam es noch mehrfach zum Decken.
Für uns ist das jetzt ein spannendes Experiment: Wird es tatsächlich Welpen von zwei Vätern geben? Von dem Sekundendeckakt von Tappo genauso wie von den „normalen“ Deckakten von Othello?
Wieviele von wem? Unterscheiden sie sich während des Aufwachsens?
Wenn es nur Welpen von Othello geben sollte, fragt man sich warum der so späte Deckakt, vom 15.-20. Tag der Läufigkeit erfolgreicher war. Logo- dann hätte der Eisprung eben wirklich erst zu einem späten Zeitpunkt eingesetzt… nunja, etwas Aufschluss über das alles werden wir erst bekommen, wenn tatsächlich Welpen geboren werden.
Sollte Umbria nicht trächtig werden, werden viele Fragezeichen bleiben.
Also wir sind gespannt und hoffen auf einen Wurf um den 16 Mai 2019 (63.Tag nach dem 1.Decken mit Tappo, 60. Tag nach dem Decken mit Othello).

Cc Zoe, BOB in Offenburg

Kaum aus Birmingham zurück erreichte uns die tolle Nachricht, dass Cc Zoe (Lorenzo della Taparina x Adele vom Wapelstern) auf der CACIB in Offenburg nicht nur in der Championklasse V1 gemacht hat, sondern auch noch beste Hündin und Bob gewonnen hat! Herzlichen Glückwunsch an Brigitte, Reiner und ZOE zu V1,VDH,CAC,CACIB,BOB.
Ebenfalls in der Championklasse wurde Cc Fenja ausgestellt und bekam V3.Herzlichen Glückwunsch an Margit!
Die Othello-Tochter „Accompagnatore Zina“ war auch wieder am Start und machte V3 in der Jugendklasse. Sowohll ihre Schwester „Zeta“ ein SG4 in der Zwischenklasse. Glückwunsch an Raphaella und Sonja!

Was für ein Erlebnis - die CRUFTS in Birmingham

Im Mai 2018 nahm ich Cc Giovanna mit auf die Europasieger-Ausstellung in Dortmund. Gemeldet war sie von ihrer Besitzerin, die sie normalerweise auch selbst ausstellt, die aber damals verhindert war. Wir hatten einen Riesenerfolg und Giovanna gewann den Titel „VDH-Europa-Siegerin 2018“ und qualifizierte sich damit auf der ältesten Hundeausstellung der Welt, der CRUFTS, starten zu dürfen. Schon oft hatten sich meine Lagotti für eine Meldung auf der Crufts qualifiziert, jedoch habe ich sie nie gemeldet. Zum einen war die Rasse Lagotto Romagnolo in England bis vor ein par Jahren noch gar nicht als eigenständige Hunderasse aberkannt. Zum anderen ist es doch mit einem Riesenaufwand verbunden einen Hund in England zur Ausstellung zu melden.
Erst müssen alle Untersuchungen zur Einreise abgeleistet und zur Anmeldung nachgewiesen werden, die Meldung mit zig verschiedenen Meldeklassen (ein Hund kann u U sogar in mehreren Klassen ausgestellt werden), Nummernzuteilung und anderen für uns Normaleuropäern unbekannten Dingen kompliziert erscheinenden Melderegularien, der komplizierte Weg auf die Insel (heute Fähre oder Tunnel), dann die Linksfahrerei… einfach: alles alleine durchzuziehen habe ich mir bis heute nicht zugetraut.
Jedoch war das Interesse einmal „die heiligen Hallen“ der altehrwürdigen Crufts zu betreten schon immer groß und dann kam Anne, die mir beim Schneiden von Giovanna soeben mal mitteilte: „Ich hab´die Giovanna bei der Crufts angemeldet. Kommste mit?!“
Alles klar! Nochmal eben beim Familienchef nen Urlaubsantrag gestellt und ich konnte mit!

Am 05.03. trafen wir uns frühmorgens hier auf der Obermühle und starteten durch nach Calais. Die ersten 600 km gingen gut rum. Zwei Frauen, hunde- und pferdeverrückt, hatten doch endlich mal genug Zeit zum quatschen, leckeren Proviant auch dabei, Prinzessin Giovanna war der einzige vierbeinige Hauptakteur (für mich eher ungewöhnlich so easy auf Ausstellung zu fahren), also alles paletti.
Nicht ganz so einfach ging es dann an den LKW-Staus vorbei, Richtung Tunnel. Das große, gut organisierte Tiereingangsportal checkte Giovannas Einfuhrpapiere, alles ok. Dann sind wir einmal falsch abgebogen… das hat uns eine Stunde Zeit und ein paar Nerven gekostet. Genauso wie den richtigen Eingang zur Tunneldurchfahrt zu finden… spätestens als wir dann so schön mit dem Auto auf bzw. in den Tunnelzug gefahren sind sah ich mich vollkommen bestätigt darin, diesen Trip vorher nicht allein gemacht zu haben! Mit wem hätte man später darüber gelacht in Calais fast eine Stunde lang im Kreis gefahren zu sein?
So tauchten wir also ganz entspannt samt Zug unter dem Ärmelkanal durch und tauchten nach knapp einer halben Stunde wieder auf dem englischen Festland auf. Nach weiteren 360 km Linksfahrerei, was Anne prima meisterte, erreichten wir kaputt aber glücklich das Hotel in Birmingham. Hier nur noch da übliche Programm,,, Hund auf den zum Trimmtisch umfunktionierten Schrank gestellt, die Lagottolocken in Form gebracht, noch ein bisschen vom mitgebrachten Proviant gegessen und schnell ein paar wenige Stunden geschlafen.
Den nächsten Morgen schnell los, das Ausstellungsgelände war gut zu finden, alles gut organisiert, genügend Parkplätze mit Shuttle Bussen zu den Hallen. Gut mit einem Hund, mit mehreren Hunden und Rollwagen wären es wohl lange Strecken zu Fuss gewesen.
Wir trafen gleich auf dem Parkplatz Angela und Raphaella, die eben falls mit nur einem Hund angereist waren. Raphaella war gespannt wie ihre Othello-Tochter „Zina“ wohl in der Junghundklasse abschneiden würde.
Am Ring angekommen mussten wir die für jeden einzelnen Hund vorbereitete Box mit Startnummer finden. Dann ging das Warten los. Wir waren sicherheitshalber gegen 8 Uhr am Ring. Die Zeiteinteilung sagte uns, dass wir ab 10 Uhr, nach den Großen Münsterländern dran sein sollten. OK, das war dann auch so. 60 Große Münsterländer waren da und wir warteten über 6 Stunden bis wir am späten nachmittag endlich mit den Lagotti loslegen konnten.
Es waren 89 Lagotti gemeldet, die Klassen entsprechend gut besetzt. Viele Bekannte Gesichter und Hunde aus dem Ausland und genausoviele unbekannte machten die Sache sehr interessant und bunt. Die Richterin, Mrs. Miller (UK), richtete souverän und nahm sich für jeden Hund Zeit. Für uns ungewöhnlich war, dass nur die fünf Platzierten einer Klasse einen Richterbericht erhielten, jedoch wurde auch dieser nicht ausgehändigt. Wir freuten uns sehr, dass Cc Giovanna in der Offenen Klasse noch platziert wurde und die Othello-Tochter Zina sogar den zweiten Platz in der Jugendklasse erlaufen konnte!!
Wir waren hoch zufrieden mit unseren Ergebnissen bei dieser Konkurrenz!
Danach waren wir schon einigermaßen geschafft, eher vom Warten als vom Laufen, nahmen uns aber doch noch mal eine Stunde Zeit um das Angebot der Industrie-Aussteller zu begutachten. Alles in allem: auch die Crufts - sicher man MUSS mal dagesessen sein - ist eine große, gut organisierte, Hundeausstellung der Superlative. Ich würde wieder einmal fahren - aber niemals alleine!
Mindestens zu Zweit lässt sich die lange Fahrt und die Erlebnisse doch viel besser nachbereiten!! Sicher ein Erlebnis von dem man auch nach Jahren noch mit: „Weißt du noch….?“, beginnt zu erzählen und zu lachen.
Die Rückfahrt verlief ohne Komplikationen. Bei bestem Wetter unternahmen wir noch einen kurzen Abstecher in Belgien zum Strand bei Dunkerke. Hier könnte Giovanna sich richtig ausrännen und wir haben in einem kleinen Bistro noch ein leckeres Mittagessen zu uns genommen, so dass die letzten 500 km dieser Tour sich wie von selbst fuhren.
Danke Anne, dass Du Giovanna gemeldet hast und damit auch mir die erste CRUFTS ermöglicht hast!